Stendal. Am Sonntag, den 23. Oktober, um 17 Uhr ist der Klarinettist Rafał Kleszcz aus Kattowitz zu Besuch im Musikforum Katharinenkirche. Der Stipendiat der Jütting-Stiftung spielt Werke der Romantik und Moderne. Am Flügel begleitet ihn Magdalena Duś.
In seinen späten Jahren überwog in Robert Schumanns Kammermusik das „kleine Genre“ der Romanzen und Idyllen. Wegen ihres durchweg beschaulichen Charakters und ihrer schlichten Formen hat man sie als Rückzug des Komponisten in die biedermeierliche Idylle gedeutet, ja geradezu als Flucht ins häusliche Glück vor den revolutionären Wirren von 1848/1849 (Dresdner Maiaufstand). Mit einem dieser Werke, den Fantasiestücken op. 73, eröffnet Kleszcz sein Programm. Es folgen zwei Stücke aus dem 20. Jahrhundert: Die etwa dreiminütige Rhapsody for Clarinet Solo von Giacomo Miluccio ist recht langsam und melodiös, stellt an den Interpreten aber hohe Anforderungen.
Am Sonntag, den 23. Oktober, um 17 Uhr ist der Klarinettist Rafał Kleszcz aus Kattowitz zu Besuch im Musikforum Katharinenkirche. Der Stipendiat der Jütting-Stiftung spielt Werke der Romantik und Moderne. Am Flügel begleitet ihn Magdalena Duś.
Die fünfteiligen Dance Preludes von Witold Lutoslawsky beruhen auf Volksliedern aus dem Norden Polens. Zu hören ist die ursprüngliche Fassung für Klarinette und Klavier aus dem Jahr 1954, später entstanden noch zwei Orchesterfassungen der populären Preludes. Johannes Brahms schrieb sein letztes Kammermusikwerk, die Es-Dur-Sonate, op. 120, 2, drei Jahre vor seinem Tode für den Klarinettisten Richard Mühlfeld. Eigentlich hatte er das Komponieren längst aufgeben wollen, aber der Virtuose inspirierte Brahms noch einmal zu mehreren Klarinettenwerken. Auch beim Clarinet concerto, mit dem die Darbietung endet, ging die Initiative vom Interpreten aus: Der Jazz-Musiker Benny Goodman beauftragte Aaron Copland 1947 gegen Zahlung von 2.000 Dollar damit, das Stück exklusiv für ihn zu schreiben.
Rafał Kleszcz begann sein Klarinettenstudium mit 13 Jahren an der Krzysztof-Penderecki- Musikschule in Dębica (Polen). Mittlerweile ist er Preisträger bei über dreißig nationalen und internationalen Wettbewerben für klassische Musik. Zu seinen wichtigsten Erfolgen gehören der erste Preis des Internationalen Klarinettenwettbewerbs in Lissabon, der Große Preis des Silverstein Clarinet Contest 2022 in den USA, der erste Preis des Internationalen Westpommerschen Klarinettenfestivals in Stettin sowie der erste Preis des Internationalen Musikwettbewerbs in Moskau. Rafał Kleszcz erhielt im letzten Jahr ein Stipendium der Jütting-Stiftung Stendal über 8.000 €.
Karten für 5 € (Rentner: 2,50 €; Schüler/Studierende: 0,50 €) gibt es nur an der Abendkasse.