Stendal. Am Sonntag, den 26. Januar 2025, eröffnet der Leipziger Bratschist Conrad Jacobshagen um 17.00 Uhr im Musikforum Katharinenkirche die diesjährige Konzertreihe der Jütting-Stiftung. Gilad Katznelson begleitet ihn am Flügel.
Zu Beginn erklingt das Adagio Allegro in As-Dur, op. 70. Es ist eines der Kammermusikstücke, die Robert Schumann 1849 während seines Aufenthalts in Dresden “wie im Akkord” schrieb, in der ursprünglichen Fassung für Horn und Klavier. Schubert bezeichnete die Werke als “zarte, duftende Blumen, die keinen Triumphzug durch den Salon machen wollen, sondern im stillen Kreise das Gemüth erquicken werden.” Anschließend ist ein weiteres Arrangement zu hören, nämlich die Sonate f-Moll für Klarinette und Klavier, op. 120,1 von Johannes Brahms. Er hatte das Komponieren drei Jahre vor seinem Tod eigentlich schon aufgegeben, aber der Star-Klarinettist Richard Mühlfeld stimmte Brahms noch einmal um und veranlasste ihn, insgesamt vier weitere Spätwerke herauszubringen.
Am Sonntag, den 26. Januar 2025, eröffnet der Leipziger Bratschist Conrad Jacobshagen die diesjährige Konzertreihe der Jütting-Stiftung.
Nach der Pause widmet sich Jacobshagen der Musik des 20. Jahrhunderts. Die weitgehend unbekannt gebliebene Engländerin Rebecca Clarke schrieb 1919 ihre Sonate für Viola und Klavier, welche stilistische Anklänge an Brahms, Ravel und Franck erkennen lässt. Es ist aufregende, gefühlsintensive Musik, „die sich bis zum Sinnesrausch und zur Explosion von Emotionen steigert“. Die im Jahr 2008 entstandene Suite im Jazz-Style von Dobrinka Tabakova portraitiert drei “Aromen” dieses Musikgenres: den gezupften Bass, die Stimme der Sängerin und die Verquickung von Jazz mit Folk.
„Die Bratsche bietet ihren Spielern wunderbare Möglichkeiten, einen eigenen Klang zu entwickeln – weil es für das Instrument keine bestimmte Größe und Mensuren gibt. Daher gibt sie uns die Freiheit, eine eigene Art des Spiels und der Tongebung zu entdecken.“ So begründet Conrad Jacobshagen, Jahrgang 2002, die Wahl seines Instrument. Der Interpret erhielt seine musikalische Grundausbildung am Musikgymnasium Schloss Belvedere Weimar und an der Hochschule für Musik Weimar. Zurzeit studiert der junge Bratschist in der Klasse von Prof. Pauline Sachse an der Musikhochschule Leipzig. Jacobshagen wird von der rheinland-pfälzischen Landesstiftung Villa Musica gefördert, wodurch er regelmäßig Konzerte mit Koryphäen der Kammermusik geben kann. Außerdem erhielt er 2024 ein Stipendium der Jütting-Stiftung Stendal.
Karten für 5 € (Rentner: 2,50 €; Schüler/Studierende: 0,50 €) gibt es nur an der Abendkasse.