Stendal. Am Sonntag, den 23. März, setzt die Berliner Pianistin Wilhelmine Freytag den Kammerkonzertzyklus der Jütting-Stiftung in der Katharinenkirche fort. Ihr Programm ist eine musikalische Zeitreise vom Barock bis in die Moderne.
Johann Sebastian Bach verfasste eine Sammlung von 30 polyphonen Sätzen für Tasteninstrumente, bestehend aus 15 zweistimmigen „Inventionen“ (BWV 772–786) und 15 dreistimmigen „Sinfonien“ (BWV 787–801). Freytag spielt daraus die Sinfonien Nr. 1 bis 7. Es handelt sich um kurze Übungsstücke und modellhafte Anweisungen zum Komponieren.
Wilhelmine Freytag
Keine geschlossene Reihe bilden dagegen die vier Impromptus von Frédéric Chopin in As-Dur, Fis-Dur, Ges-Dur und cis-Moll. Sie folgen aber alle ein dreiteiligen Aufbau. Nach einem bewegten Beginn kommt ein ruhiger Mittelteil. Der Schluss wiederholt und variiert den Beginn.
Nach der Pause geht es mit der dreisätzigen Sonate Nr. 9 a-moll KV 310 weiter. Wolfgang Amadeus Mozart komponierte sie, nachdem seine Mutter auf einer gemeinsamen Reise nach Paris verstorben war. Seine Trauer um den Verlust spiegelt sich im elegischen Charakter des Stückes. Die Sonate Nr. 2 gis-moll, op. 19 von Alexander Skrjabin ist durch Eindrücke verschiedener Meeresstimmungen inspiriert. Der erste Satz evoziert abendliche Ruhe und nächtlichen Mondschein an einer Küste, während der zweite stürmisch bewegtes Meer widerspiegelt. Zum Schluss erklingen die Études-Tableaux von Sergej Rachmaninow. In diesen „Bildern“ geht es um die Verschmelzung der Konzertetüde mit technischer und virtuos-effektvoller Komponente mit der Tondichtung für Klavier.
Wilhelmine Freytag, Jahrgang 2007, erhielt im Alter von fünf Jahren ihren ersten Klavierunterricht. Im Alter von 11 Jahren wurde sie Jungstudentin an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Seit dem Sommersemester 2022 studiert sie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Freytag ist u.a. Preisträgerin bei „Jugend musiziert“, beim Grieg-Wettbewerb Leipzig und beim Schumann-Wettbewerb Düsseldorf. Sie ist Stipendiatin der Carl Bechstein Stiftung, der Deutschen Stiftung Musikleben, der Hannelore Grabow Stiftung und der Hans und Eugenia Jütting-Stiftung Stendal.
Karten zu 5,00 € (Rentner: 2,50 €; Schüler/Studierende: 0,50 €) sind nur an der Abendkasse erhältlich.